ART'S BIRTHDAY
Patrick Schabus - Dictionary of Tastes (B)
Gloves & Disorder - Industrial Avantgarde (Live)
Alexander Felch - Composing MRI to MIR
Patrick Schabus - Dictionary of tastes (B)
(Essay – Performance)
In Dictionary of Tastes begleiten wir Patrick Schabus auf einer Reihe durch die Welt der kulinarischen Zutaten. In dieser Reihe von Essay-Performances werden die Schnittstellen zwischen kulinarischen Traditionen, Literatur und Kunst durch die Klammer des Wörterbuchs untersucht. Jeder Essay widmet sich dabei einem bestimmten Buchstaben des Alphabets. Untermalt von einem assoziativen Klangteppich aus Feldaufnahmen, elektronischen Klängen und instrumentalen Passagen liest Schabus aus gefundenen und erfundenen Texten, um dadurch historische und fiktionale Perspektiven miteinander zu verbinden.
https://cargocollective.com/PatrickSchabus
Gloves & Disorder
Post-Industrial Avantgarde (live)
Gloves & Disorder were formed on 12.12.24 in Vienna. Eloise is an artist and Jane writes PhD at the academy of fine arts Vienna, where they met years ago. The performers call it Post-Industrial Avantgarde. Nurse Gloves and Mistress Disorder offer some treatment for your ears.
Alexander Felch – Composing MRI to MIR
(Soundperformance)
MRI – (eng.: Magnetic Resonance Imaging), ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Gewebestrukturen im Körperinneren, siehe Magnetresonanztomographie
MIR (russ.: „Welt, Gemeinschaft“; „Frieden“) steht für: Mir (Raumstation), eine russische Raumstation
Die klangliche und räumliche Erfahrung eines Gehirn- oder Bodyscans haben viele Menschen schon selbst gemacht, sei es aus physischen (zb. Bänderverletzung oder schlimmer), sei es aus metaphysischen (MS) Gründen. Insofern ist das Prozedere weitgehend bekannt: man wird in eine enge Röhre geschoben und muss dort 45-60 Minuten möglichst regungslos verharren, während der Magnet seine Runden dreht, den Körper scannt und - in einzelne Layer aufgeschlüsselt - abbildet.
In dieser Zeit ist man sich selbst und seinen Gedanken das jeweilige Leiden betreffend überlassen, hat Zeit, innezuhalten und in sich zu gehen.
Die der “Maschine” eigene Klangfarbe und Rhythmik in Kombination mit der außergewöhnlichen Rezeptionssituation sorgen für eine spezielle Form eines Zustands transzendentaler Erfahrung, der Raum für Kontemplation bietet.
Was manche als unangenehm empfinden können (der Patient / die Patientin wird mit Gehörschutz und Panikglocke ausgestattet auf die Reise zu sich selbst geschickt) ist für geübte Konsumenten von Klangkunst und Noise-Darbietungen eine faszinierende Möglichkeit, sich maschinell erzeugten Sounds in einer einzigartigen Umgebung hinzugeben.
Eine personalisierte Welt zwischen Einflüssen von Außen und dem nach innen gekehrten Frieden als resultat konzentrierter Kontemplation entsteht: man entschwebt buchstäblich dem jeweiligen Labor und erreicht einen Zustand von “Solaris”, der sonst nur durch intensive Meditation und/oder die Einnahme psychotroper Substanzen erfahrbar wird.
Während dieses gedanklichen Prozesses erfolgt auch ein analytischer in Form des eigentlichen Gehirnscans. Die Dokumentation dieses Vorgangs wird abschließend in Form von Prints, sowie auf digitalem Datenträger ausgefolgt, auf denen man die während des Prozesses durchlaufenen Gedankengänge erahnen und rekapitulieren kann.
Mit der Performance “Composing MRI to MIR” versucht Alexander Felch diese, eigentlich individuelle Einzelerfahrung, für eine Gruppe von Mitreisenden live spürbar zu machen. Originalaufnahmen seines eigenen Gehirnscans werden mit selbst produzierten Klangbeispielen zu einem Musikstück komponiert. Klänge, die den Prozess des Gehirnscans begleiten, werden mit Klängen, die eben diesem Hirn entsprungen sind, kombiniert und sollen ein individuelles, akustisches Erlebnis kollektiv erfahrbar machen.
Das Erreichen des oben beschriebenen “Solaris”-Zustands wird angestrebt, auch wenn das Erlebnis natürlich nicht 1:1 nachgestellt werden kann:
Ganzkörper-Rezeptions-Röhren stehen leider nicht zur Verfügung, Bewegung ist erlaubt, die geplante Reisezeit liegt unter 30 Minuten und es werden auch anschließend keine Prints oder digitalen Datenträger verteilt…
http://www.alexanderfelch.net/